Orchideen düngen: Wie man Orchideen richtig düngt
Möchten Sie lange Freude an Ihren Orchideen haben, sollten Sie das Düngen in Erwägung ziehen. Ein Dünger versorgt die hübschen Pflanzen mit nötigen Nährstoffen und unterstützt sie beim Wachstum. Mit den richtigen Tipps gelingt das richtige Düngen kinderleicht.
Nährstoffbedarf von Orchideen
In der freien Natur wachsen Orchideen als sogenannte Epiphyten. Das bedeutet, dass sie nicht auf dem Boden in der Erde wurzeln, sondern auf anderen Pflanzen, Steinen oder sogar auf Dächern wachsen. So können Sie Halt finden und trotzdem genügend Licht bekommen. Die Luftwurzeln der Aufsitzerpflanzen erhalten ihre Nährstoffe aus Nebel und Regenwasser, das ständig zur Verfügung steht. Für Orchideen ist es also normal, regelmäßig kleinen Mengen an Nährstoffen ausgesetzt zu sein - daher gehören sie zu den Schwachzehrern.
Möchten Sie Ihrer Orchidee zu Hause eine vergleichbare Nährstoffzufuhr bieten, kann das schwierig sein. Herkömmliches Orchideensubstrat liefert Ihrer Pflanze wenig wichtige Salze und Spurenelemente wie zum Beispiel Calcium, Magnesium und Zink. Handelsübliche Orchideenarten wie Phalaenopsis, Cattleya und die Frauenschuh-Orchidee benötigen erfreulicherweise keine spezielle Behandlung, sondern kommen dank Ihrer Unempfindlichkeit gut auf Ihrer Fensterbank zurecht. Besitzen Sie allerdings eine sehr exklusive Orchideensorte, sollten Sie sich bemühen, ihr ihre gewohnte Nährstoffzufuhr zu ermöglichen.
Mit welchem Orchideendünger sollte man Orchideen düngen?
Da Orchideen im Topf nicht in handelsüblicher Blumenerde wurzeln, ist nicht jedes Düngemittel für sie geeignet. Das benötigte Orchideensubstrat ist besonders grob und luftdurchlässig, sodass nur ein Dünger benutzt werden sollte, der wasserlöslich ist - so kann die Orchidee ihn über das Gießwasser aufnehmen.
Flüssigdünger hat den Vorteil, dass die darin enthaltenen Nährstoffe die Orchidee schnell und problemlos erreichen. Am besten eignet sich ein mineralischer Orchideendünger, der ausschließlich die benötigten Nährstoffe enthält.
Vorzugsweise nutzen Sie speziellen Orchideendünger - dieser enthält die auf die Schwachzehrer abgestimmte Nährstoffzusammensetzung. Zur Not können Sie auch einen normalen Flüssigdünger verwenden. Hierbei sollten Sie allerdings darauf achten, den Dünger vor der Verwendung zu verdünnen, da dieser für Orchideen viel zu hoch dosiert ist. Mischen Sie den handelsüblichen Dünger in diesem Fall mit der zehnfachen Menge an Wasser.
Orchideen düngen: Flüssigdünger oder Düngestäbchen?
Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen benötigen Orchideen in der Topfkultur keine Blumenerde, sondern spezielles Orchideensubstrat. Das Substrat weist eine grobe Struktur auf und besteht zumeist aus Holz, natürlichen Fasern oder Torfmoos. Für die Orchidee ist dies von großer Wichtigkeit: Sie muss Halt finden und gleichzeitig genügend Sauerstoff bekommen. Außerdem speichert das Substrat nach dem Gießen Flüssigkeit, das nach Bedarf an die Pflanze abgegeben wird.
Aufgrund der speziellen Eigenschaften des Orchideensubstrats liegt auf der Hand, dass Düngestäbchen für Orchideen wenig sinnvoll sind. Die Nährstoffe sind in der Nähe des Stäbchens besonders hoch konzentriert, was für die sensiblen Wurzeln der Pflanze schädlich ist. Die ungleichmäßige Verteilung der Nährstoffe liegt daran, dass sich diese im Substrat nicht richtig auflösen können.
Bestens geeignet für die Düngung von Orchideen ist Flüssigdünger. Dieser ist einfach in der Handhabung und Dosierung. Im Gegensatz zu Düngestäbchen kann Flüssigdünger eine gleichmäßige Nährstoffverteilung gewährleisten. Ob Sie auf speziellen Orchideendünger oder ganz normalen Flüssigdünger zurückgreifen, ist Ihnen überlassen. Die empfohlene Menge sollte in letzterem Fall vor der Verwendung im Verhältnis 1:10 mit Wasser gemischt werden, ansonsten ist die Nährstoffdosis zu hoch. Idealerweise geben Sie den Flüssigdünger ganz einfach Ihrem Gießwasser hinzu - so kann die Orchidee die Nährstoffe am besten aufnehmen.
Wie oft sollte man seine Orchidee düngen?
Eine Überdüngung kann bei Orchideen gravierende Folgen haben: Im schlimmsten Fall werden sie durch eine übermäßige Düngung krank oder können sogar absterben. Dass Sie Ihre Orchidee also nicht zu häufig düngen sollten, ist also einleuchtend.
Je mehr, desto besser - das gilt hier nicht. Im Allgemeinen kommen Orchideen besser mit zu wenig als zu viel Düngemittel aus. Befindet sich Ihre Orchidee in der Blütephase oder in der Ruhephase, sollten Sie sie nicht düngen. Beginnt die Wachstumsphase Ihrer Pflanze und sie bekommt neue Triebe oder Blätter, benötigt sie besonders viele Nährstoffe. Dünger kann die Orchidee während ihrer Wachstumszeit erheblich beim Wachstum unterstützen. Die Düngung sollte in dieser Phase alle zwei Wochen erfolgen.
Wann sollte man seine Orchidee düngen?
Bei der Orchidee können im Allgemeinen zwei Phasen unterschieden werden: die Wachstumsphase und die Blütephase. Die Wachstumszeit erstreckt sich in der Regel vom Frühlingsanfang bis zum Herbst. Ab dem Herbst können Sie sich über die schöne Blütenpracht der Orchidee freuen. Möchten Sie Ihre Orchidee düngen, ist der Zeitpunkt sehr wichtig.
Ihre Orchidee düngen Sie ausschließlich in der Wachstumszeit. Die Nährstoffe aus dem Dünger nutzt die Orchidee vor allem zur Bildung neuer Blattmasse, Wurzeln, Knospen und Blüten. Daher sollte sie besonders im Frühjahr, also zu Beginn der Wachstumsphase, regelmäßig gedüngt werden. Sobald Sie die ersten neuen Blätter und Triebe an Ihrer Orchidee erkennen, können Sie mit dem Düngen beginnen.
In der anschließenden Blütephase der Pflanze sollten Sie vollständig auf Dünger verzichten. Die Orchidee speichert den in der Wachstumszeit erhaltenen Dünger ab und ernährt sich auch in der Blütezeit davon. Düngen Sie Ihre Orchidee in der Blütephase dennoch, ist das Risiko für einen Nährstoffüberschuss hoch, der letztendlich das Wachstum der Orchidee hemmt.
Stand Ihre Orchidee gerade erst in voller Blüte, setzt die Ruhephase ein. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass die Pflanze weder blüht noch wächst. Solange die Ruhephase anhält, sollten sie auf das Düngen verzichten. Sobald Ihre Orchidee wieder wächst, können Sie bedenkenlos Düngemittel verwenden.
Haben Sie Ihre Orchidee gerade frisch umgetopft, können Sie sich erst einmal zurücklehnen: Vier bis sechs Wochen benötigt sie keine zusätzlichen Nährstoffe.
Die richtige Düngung für Orchideen
Organischer Orchideendünger
Organische Düngemittel sind nicht künstlich hergestellt, sondern enthalten Bestandteile pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Auch wenn organische Dünger eine ökologische und gute Alternative zu mineralischen Düngemitteln darstellen, sind die meisten für Orchideen leider nicht geeignet. Die Nährstoffe können nicht über das Gießwasser aufgenommen werden und müssen erst von Mikroorganismen freigesetzt werden. Auch Kompost, Mist oder Ähnliches können nicht für das Düngen von Orchideen genutzt werden.
Eine Alternative gibt es: Guano ist ein organischer Orchideendünger, der aus verkalkten Exkrementen von Seevögeln oder Fledermäusen hergestellt wird. Im Gegensatz zu anderen organischen Düngern enthält die Paste Nährstoffanteile, die wasserlöslich sind und somit von Orchideen aufgenommen werden können.
Mineralischer Orchideendünger
Mineralische Dünger haben den großen Vorteil, dass sie sich in Wasser lösen. Die Orchidee kann benötigte Nährstoffe also schnell und ohne große Umwege über das Gießwasser aufnehmen. Außerdem enthält anorganischer Dünger ausschließlich Nährstoffe, die die Pflanze auch verwerten kann. Sie können organische Dünger in Form von Granulat in Wasser auflösen oder direkt einen flüssigen Dünger kaufen.
Auch wenn mineralischer Orchideendünger viele Vorteile hat, ist er mit Vorsicht zu genießen: Mineralische Dünger können schnell zu einer Überdüngung führen. Damit es nicht so weit kommt, sollten Sie Ihre Orchidee in der Wachstumsphase alle zwei Wochen mit einem Gemisch aus Dünger und Wasser gießen. Hierbei tauchen Sie sie wie gewohnt in das Gießwasser ein. Sind Sie sich bezüglich der Düngerdosis unsicher, ist weniger mehr: Die Pflanze sollte lieber zu wenig als zu viel Dünger bekommen.
Orchideen düngen mit Hausmitteln
Möchten Sie das Geld für einen teuren Pflanzendünger sparen oder setzen Sie im Allgemeinen auf altbewährte Hausmittel, haben wir eine gute Nachricht. Eine Orchidee mit Hausmitteln düngen - das ist durchaus möglich.
Eine Möglichkeit ist es, die Überbleibsel Ihres Morgenkaffees einfach weiterzuverwenden. Kaffeesatz als Dünger wird von einigen Orchideen vertragen, aber eben nicht von allen. Um dies auszutesten, können Sie zur Probe vorsichtig einen Teelöffel Kaffeesatz als Dünger verwenden. Reagiert Ihre Orchidee ungewöhnlich, sollten Sie die Düngung mit Kaffeesatz natürlich einstellen und stattdessen auf ein anderes Düngemittel zurückgreifen.
Ihren Dünger mag die Orchidee am liebsten flüssig. Reiswasser und Milch glänzen besonders durch ihren hohen Protein- und Mineraliengehalt. Trotzdem sollten diese Hausmittel in Maßen genutzt werden - zu viele Nährstoffe kann die Orchidee nicht verarbeiten. Auch ein Tee schmeckt Ihrer Orchidee gut: Aus blattreichen Pflanzenmaterialien und Wasser können Sie ganz einfach einen Komposttee selbst herstellen.
Düngefehler erkennen
Haben Sie schon länger eine Orchidee zu Hause, kommt Ihnen das wahrscheinlich bekannt vor: Nachdem Ihre Blume intensiv geblüht hat, scheint sie weder zu wachsen noch erneut zu blühen. Das ist ganz natürlich und kein Grund zur Sorge. Bleiben Wachstum oder Triebbildung allerdings über mehrere Monate aus, können dies Anzeichen für einen Nährstoffmangel sein.
Um mögliche Düngefehler an Ihrer Orchidee zu erkennen, sollten Sie auch die Farbe der Blätter regelmäßig kontrollieren. Unnatürlich hellgrüne Orchideenblätter lassen auf einen Magnesiummangel schließen, während gelbe Blätter auf einen Mangel an Stickstoff hindeuten. Sie sollten die Gelbfärbung allerdings nicht mit dieser verwechseln, die beim Absterben eines Blattes natürlicherweise auftritt. Können Sie an der Blattunterseite der Orchidee eine rote Färbung entdecken, bekommt sie nicht genügend Phosphat.
Lagern sich auf dem Substrat und den Wurzeln der Pflanze weiße Kristalle ab, haben Sie es mit der Düngung zu gut gemeint. Die Orchidee ist durch die übermäßige Düngung übersalzen. Auch wenn die Wurzeln Ihrer Pflanze faulen oder die Blattspitzen vertrocknen und sie falsches Gießen ausschließen können, hat die Orchidee zu viele Salze bekommen. Haben Sie den Dünger zu hoch konzentriert, können die Luftwurzeln der Orchidee verbrennen, wodurch die Pflanze langfristig abstirbt.
Düngefehler vermeiden
Befindet sich Ihre Orchidee aktuell in der Ruhephase, in der sie weder blüht, noch wächst, dürfen Sie diese nicht düngen. Die Pflanze benötigt ganz einfach keine weiteren Nährstoffe. Sobald Ihre Pflanze einen neuen Trieb oder ein neues Blatt aufweist, sollten Sie die Orchidee wieder mit zusätzlichen Nährstoffen versorgen.
Können Sie Anzeichen einer Überdüngung erkennen, sollten Sie schnellstens handeln: Entfernen Sie altes Substrat von den Wurzeln Ihrer Pflanze und spülen Sie diese gründlich mit Regenwasser. Nun können Sie Ihre Orchidee in ein grobes, nährstoffarmes Substrat setzen, damit sie sich von der Überdüngung erholen kann. Gießen Sie Ihre Orchidee ab dem Folgetag in kleinen Mengen und verzichten Sie erst einmal auf Dünger.
Um es gar nicht erst zu einer Überdüngung kommen zu lassen, sollten Sie folgenden Tipp beherzigen: Tauchen Sie die Orchidee im wöchentlichen Wechsel in aufgedüngtem Wasser und in Regenwasser ein. Überschüssiges Salz aus dem Düngemittel wird so ganz einfach abgewaschen, was die Überbelastung der Wurzeln vermeidet. Gesunde Wurzeln sind eine wichtige Voraussetzung für die Nährstoffaufnahme und das Wachstum.
Besonders häufig tritt eine Überdüngung bei Orchideen auf, die krank sind oder nicht optimal gehalten werden. Sorgen Sie also immer dafür, dass es Ihrer Pflanze gut geht. Beim Gießen sollten Sie darauf achten, dass das Wasser nicht zu hart ist - ein zu hoher Calcium- oder Magnesiumgehalt tut keiner Orchidee gut. Auch Orchideenarten mit sehr feinen Wurzeln sind besonders anfällig für eine Überdüngung. In all diesen Fällen sollten sie die Düngergabe reduzieren - die Hälfte der empfohlenen Düngerdosis reicht aus.
FAQ
Sollte man seine Orchideen düngen, wenn sie blühen?
Befindet sich die Orchidee in der Blütephase, sollte sie auf keinen Fall gedüngt werden. Dies kann zu einem Überschuss an Nährstoffen führen, der das Wachstum der Blüte behindert. Im schlimmsten Fall wird die Orchidee dadurch krank oder stirbt ab.
Kann man mit Kaffeesatz seine Orchideen düngen?
Kaffeesatz als Düngemittel für Orchideen zu nutzen ist möglich, allerdings wird dieser nicht von allen Orchideen vertragen. Zunächst sollten Sie also mit einer kleinen Menge (z.B. einem Teelöffel) ausprobieren, ob Ihre Orchidee den Kaffeesatz verträgt.
Was mögen Orchideen nicht?
Orchideen mögen es nicht, zu häufig gedüngt zu werden. Die Düngung sollte alle zwei Wochen erfolgen, allerdings ausschließlich in der Wachstumsphase. Außerdem darf die empfohlene Düngerdosis nicht überschritten werden. Handelsübliche Düngemittel müssen im Verhältnis 1:10 verdünnt werden, da sie sonst zu viele Nährstoffe enthalten.
guter Artikel.Es fehlt der Hinweis, wieviel Gramm/l mineralischen Düngers
(N-P-K + Spurenelemente) man nehmen soll.Sind 2-3 g/l ok?
Mit dem Blütenansatz sollte man ggfs. 1-2x Phosphor- und Kalium betonten Volldünger nehmen.
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