Orchideen richtig pflegen – so geht's

by Thilo Hennis

Die Pflege einer Orchidee ist nichts, wovor man zurückschrecken sollte. Obwohl sie den Ruf hat, schwer zu pflegen zu sein, ist sie eigentlich gar nicht so schwierig, wenn man die Grundlagen versteht.

In diesem Blogbeitrag verraten wir Ihnen einige einfache Tipps und Tricks, wie Sie Ihre Orchidee richtig pflegen, damit sie in ihrem neuen Zuhause gut gedeiht! Stellen Sie sicher, dass Sie bekannte Fehler vermeiden und Ihre Orchidee die bestmögliche Behandlung erfährt.

Warum die Orchideenpflege so wichtig ist

Orchideen sind nicht nur wunderschöne und beliebte Zimmerpflanzen, sondern auch ein wenig anspruchsvoll in der Pflege. Warum ist die richtige Pflege so wichtig? Ganz einfach: Eine vernachlässigte Orchidee führt schnell zu einem kümmerlichen Dasein oder gar zum Tod der Pflanze. Aber mit ein wenig Mühe und Aufmerksamkeit können Sie viele Jahre Freude an ihrer Orchidee haben.

Um Ihre Orchidee optimal zu pflegen, sollten Sie sich mit ihren spezifischen Bedürfnissen vertraut machen. Dazu gehört beispielsweise die richtige Menge an Licht und Wasser, die Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten sowie das regelmäßige Umtopfen. Wenn Sie sicherstellen, dass Ihre Orchidee die bestmögliche Pflege erhält, wird sie Ihnen mit atemberaubenden Blüten und gesunden Blättern beschenken.

Aber: Auch wenn die richtige Pflege das beste Mittel ist, um Krankheiten vorzubeugen, kann Ihre Orchidee trotzdem von Schädlingen befallen werden. Dann sollten Sie sich auf die Suche nach der Ursache machen und Ihre Pflanze wieder aufpäppeln.

Der richtige Standort für Orchideen

Orchideen sind empfindliche Wesen und benötigen viel Helligkeit. Direkte Sonneneinstrahlung ist in den Monaten April bis August schlecht für sie, daher sollten sie in einem West- oder Ost-Fenster auf der Fensterbank stehen und in den warmen Monaten zusätzlich vor der direkten Sonne geschützt werden, damit die Blätter keinen Sonnenbrand bekommen.

Ideal sind außerdem hohe Luftfeuchtigkeitsbedingungen. Pflanzen an Orten mit niedriger Luftfeuchtigkeit sollten regelmäßig mit kalkarmem Wasser besprüht werden sollten, um das Wachstum zu fördern. Achten Sie darauf, dass das Wasser nicht in den Blattachsen zurückbleibt, um die Fäulnisbildung zu vermeiden.

Orchideen gießen

Je nach Orchideenart variiert der Wasserbedarf. Orchideen mit Bulben oder lederartigen Blättern können Wasser speichern und vertragen es gut, einige Tage trocken zu stehen. Diese Pflanzen reagieren gut auf einmal wöchentliches kräftiges Gießen. Andere Orchideen wie der Frauenschuh hingegen benötigen gleichbleibende Feuchtigkeit und sollten ein- bis zweimal pro Woche mit frischem Wasser gegossen werden.

Eine Orchidee in einem großen Weinglas

Damit sie gesund und prächtig wachsen, ist es wichtig, Staunässe zu vermeiden und sie regelmäßig zu gießen. Dabei gilt der Richtwert von einmal pro Woche, es sei denn, die Orchidee hat Blüten oder Knospen oder wächst im Frühling, dann benötigt sie etwas mehr Wasser. Im Winter hingegen sollte man sparsamer gießen. Achten Sie darauf, dass der Wurzelballen trocken ist, bevor Sie die Orchidee gießen.

Wann, wie und womit Sie Orchideen gießen sollten

Wenn es um das richtige Wasser geht, eignet sich zimmerwarmes Regenwasser am besten, da es einen niedrigen Salzgehalt und pH-Wert hat und sehr weich ist. Alternativ kann auch abgekochtes Leitungswasser verwendet werden.

Wann und wie sollten wir unsere Pflanzen am besten gießen? Nicht nur die Art des Gießens ist entscheidend, sondern auch der richtige Zeitpunkt. Pflanzen, die morgens gegossen werden, haben Zeit zu trocknen und vermeiden so Fäulnis. Bei Orchideen gibt es verschiedene Gießmöglichkeiten, wie eine Gießkanne, eine Brause oder sogar ein Wasserbad. Probieren Sie diese Möglichkeiten einfach aus und schauen Sie, wie Ihre Pflanze darauf reagiert.

Orchideen düngen

Auch beim Düngen Ihrer Orchideen sollten Sie nicht einfach drauf loslegen. Im Folgenden haben wir Ihnen das Wichtigste zusamengefasst.

Wie häufig sollte man Orchideen düngen?

Zimmerpflanzen benötigen regelmäßig Dünger, da der Nährstoffvorrat begrenzt ist. Eine natürliche Nährstoffversorgung ist schwierig, da im Wasser und Boden nur geringe Konzentrationen vorhanden sind. Orchideen sind jedoch Schwachzehrer und benötigen nur minimale Nährstoffdosen. Eine zu großzügige Düngung kann empfindliche Wurzeln schädigen.

Um Ihre Pflanzen optimal zu versorgen, sollten Sie alle paar Wochen Flüssigdünger ins Gießwasser mischen. Doch Vorsicht: Die Dosierung, die vom Hersteller angegeben wird, sollte keinesfalls überschritten werden! Zu viel Dünger kann zu weißen Kristallen auf den Wurzeln und dem Substrat führen und im schlimmsten Fall sogar zu Verbrennungen der Luftwurzeln führen. Aber keine Sorge das lässt sich ganz einfach vermeiden, indem Sie den Dünger leicht unterdosieren.

Wann sollte man die Pflanzen düngen?

Orchideen brauchen Nährstoffe für ihr Wachstum und Blütenbildung. Besonders im Frühjahr sollten Sie sie alle zwei Wochen düngen, um das Wachstum zu fördern. Im Winter und nach der Umtopfung brauchen sie jedoch weniger Nährstoffe und sollten seltener oder gar nicht gedüngt werden.

Womit sollte gedüngt werden?

Um ihnen die bestmögliche Versorgung zu bieten, ist es empfehlenswert, speziellen Orchideendünger zu verwenden. Dieser hat eine optimale Zusammensetzung, die den Nährstoffbedürfnissen von Orchideen perfekt entspricht, ist salzarm und verträglich für die Flora. Allerdings sollte auch das Orchideensubstrat bei der Wahl des Düngers beachtet werden, da grobes und wenig feuchtes Substrat die Auflösung von Düngestäbchen erschwert und eine ungleichmäßige Verteilung zur Folge haben kann.

Organischer Dünger ist ebenfalls nicht geeignet, da die Nährstoffe erst durch Mikroorganismen freigesetzt werden müssen, was im Substrat der Orchideen nicht ausreichend möglich ist. Es ist also wichtig, den richtigen Dünger auf das spezielle Substrat abzustimmen, um den Bedürfnissen der Pflanzen gerecht zu werden.

Flüssigdünger beinhaltet die ideale Mischung an Nährstoffen für deine Pflanzen und kann dem Gießwasser problemlos zugefügt werden. Falls jedoch kein spezifischer Orchideendünger zur Hand ist, kann auch Tillandsiendünger eine gute Alternative sein. 

Orchideen umtopfen

Die sorgfältige Pflege von Orchideen erfordert einigen Aufwand, aber es lohnt sich! Um sicherzustellen, dass Ihre Pflanzen gesund bleiben, empfiehlt sich die Verwendung von sauberem, sterilisiertem Werkzeug und neuen Töpfen. Außerdem ist das Umtopfen vor allem im Frühjahr sinnvoll, wenn die Orchidee neue Triebe und Wurzelspitzen bekommt.

Bevor Sie mit dem Schneiden beginnen, ist es wichtig, die alten Blütenstände zu entfernen und das Wurzelwerk von alter Erde zu befreien. Wichtig: Diese alte Erde sollte nicht wiederverwendet werden! Wenn Sie faulige oder vertrocknete Wurzeln entdecken, schneiden Sie diese ab und legen Sie die Pflanze für einen Tag auf Zeitungspapier, um die Schnittstellen heilen zu lassen. Mit ein wenig Pflege können Sie sicherstellen, dass Ihre Orchideen wunderschön und gesund wachsen.

Ein Regal mit mehreren Orchideen darauf.

Holen Sie das Beste aus Ihrer Orchidee heraus, indem Sie einen Topf wählen, der nur eine Nummer größer als der alte ist. Achten Sie darauf, dass der neue Topf nicht zu groß ist zu viel Platz kann der Pflanze schaden. Um sicherzugehen, dass die Luftwurzeln Ihrer Orchidee genügend Platz haben, empfehlen wir einen Kunststofftopf. Tontöpfe erfordern häufigeres Gießen, da sie Feuchtigkeit aufsaugen. Schließlich werden sich die Luftwurzeln der Orchidee im größeren Topf in erdwohnende Wurzeln umwandeln und ihr Wachstum fördern.

Um Ihre Orchidee gesund zu halten, ist es wichtig, hochwertigen Pflanzstoff zu verwenden, also sollten Sie diesen immer bei einem Orchideenfachmann kaufen! Wenn Sie Ihre Pflanze umtopfen, füllen Sie die Wurzelzwischenräume bis knapp unter den Topfrand auf. Klopfen Sie das Substrat leicht an und verteilen es gut, bevor Sie es leicht anfeuchten. Nun sollten Sie ungefähr drei Wochen warten, bis Sie Ihre Pflanze das nächste Mal düngen.

Orchideenpflege nach der Blüte

Das Schauspiel der Orchideenblüte ist atemberaubend, aber sobald die Blütezeit vorbei ist, braucht die Pflanze eine Pause. Während dieser Zeit kann sie sich vom letzten Wachstum erholen und sich auf neue Blüten vorbereiten. Je nach Art kann diese Ruhezeit Wochen oder sogar Monate dauern, und der Zeitpunkt hängt von der Blütezeit ab. In der Regel erholen sich die Orchideen jedoch im Winter und bereiten sich auf eine weitere prächtige Blütezeit vor.

 

Nachdem die Orchideen ihre Blütezeit vorüber haben, braucht es eine Änderung der Pflege. Man sollte die Pflanzen an einen kühlen Ort mit einer Temperatur zwischen 15 und 16 °C stellen, zum Beispiel ins Schlafzimmer.

Die verwelkten Blütenstände sollten erst dann abgeschnitten werden, wenn sie vollständig abgestorben sind. Während der Ruhepause sollten Sie sparsamer gießen, jedoch können Sie alle zwei Tage alle Pflanzenteile mit lauwarmem Wasser besprühen. Erst wenn die Pflanze wieder neue Triebe zeigt, sollte man sie wieder düngen und die Ruhepause ist offiziell beendet.

Verblühte Orchideen schneiden

Werden sie richtig geschnitten, können verblühte Orchideen wieder zum Leben erweckt werden! Bei mehrtriebigen Arten wie der Phalaenopsis sollte man nach dem Verblühen den Stiel oberhalb des dritten Auges bzw. der dritten Verdickung abschneiden, um erneute Blütenbildung zu ermöglichen. Eintriebige Arten hingegen können komplett abgeschnitten werden.

Eine verblühte OrchideeVon den Wurzeln der Orchidee sollte man lieber die Finger lassen, solange sie nicht vertrocknet oder verfault sind. Auch wenn die Luftwurzeln für viele Menschen nicht besonders schön aussehen, sollten Sie nicht einfach zur Schere greifen die Wurzeln sind sehr wichtig für die Pflanze. Es ist besser, die Orchidee in frisches Substrat umzutopfen, wenn die Wurzeln über den Topfrand hinausgewachsen sind.

Orchideen richtig pflegen - FAQ

Bei der Pflege von Orchideen bestehen ein paar Faktoren, auf welche besonders geachtet werden sollte. Damit Sie in Zukunft keine Probleme bei der Orchideenpflege mehr haben, haben wir Ihnen die wichtigsten Punkte im Folgenden noch einmal zusammengefasst.

Wo stellt man am besten Orchideen hin?

Der perfekte Standort für die Orchidee ist von der Orchideenart abhängig. Die meisten Orchideen mögen es aber hell, ohne direkt in der Sonne zu stehen. Optimal sind Ost- oder Westfenster und eine hohe Luftfeuchtigkeit von 60 bis 90 %.

Wie oft muss ich die Orchidee gießen?

Für das Gießen einer Orchidee gilt der Richtwert von einmal pro Woche. Hierbei sollten Sie aber auch darauf achten, ob die Pflanze gerade wächst, welche Jahreszeit ist und um welche Art von Orchidee es sich handelt. Generell gilt aber, dass Sie Orchideen erst wieder gießen sollten, wenn die Wurzeln trocken sind. Staunässe muss unbedingt vermieden werden!

Welche Krankheiten gibt es bei Orchideen?

Zu den häufigsten Krankheiten und Schädlingen, die Orchideen befallen, gelten Blattfleckenkrankheiten sowie Woll- und Schildläuse. Auch Thripse, Spinnmilben, Schwarzfäule und das Mosaikvirus kommen nicht selten vor.


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